Pläne für neues Schwimmbad präsentiert

Foto Schwimmbad

Im letzten Jahr sorgte Axams mit der Schließung des Hallenbades für Aufregung – jetzt liegen die Entwürfe für einen Neubau auf dem Tisch. 

Die Errichtung eines modernen, regionalen Schwimmbades mit Erlebnisbecken für Nichtschwimmer, ein Bewegungs- und Aktivbecken, ein Kinderbecken, Liegebereiche, die Integrierung des bestehenden Freibades sowie eine Saunalandschaft mit 4-5 Kabinen, Erlebnisduschen, Liegezonen, Solebecken und einem Außenbereich mit einer zentralen Gastro, die sowohl das Schwimmbad als auch die Sauna sowohl innen als auch außen bedienen kann – diese Neubaupläne wurden am Dienstag bei einer Pressekonferenz im leeren Axamer Hallenbadbecken von Bgm. Thomas Suitner, Vizebgm. Walter Mair und FZZ-GF Michael Kirchmair präsentiert. 

Mehrere Zahler 

Derzeit wird bekanntlich die landesweite Bäderstudie finalisiert. Parallel dazu arbeitete man in Axams an der Neuausrichtung des Schwimmbades: „Alle 22 verbliebenen Tiroler Hallenbäder haben dieselben Probleme: geringe Ertragskraft, Energiekosten, hohe Instandhaltungen und steigende Personalkosten,“ fasst Bürgermeister Thomas Suitner zusammen. Das von LH-Stv. Georg Dornauer vorgeschlagene 3-Säulen-Modell mit Mitteln des Landes,  der Gemeinden und Tourismusverbände zur nachhaltigen Absicherung der Hallenbäder sei der richtige Weg, weil Schwimmbäder regionale Angebote seien, die nicht nur von Bürger/innen einer Gemeinde genutzt werden. In den letzten Monaten standen die Standortgemeinden der Tiroler Hallenbäder in engem Austausch. Es zeigte sich bei allen ein ähnliches Bild: „Rund 1,5 Mio. Euro braucht ein Hallenbad jährlich“, so der Bürgermeister. Bei den neugebauten Bädern schlagen hohe Kredite zu Buche, bei den älteren werden Instandhaltungen und anstehende Erneuerungen zur Last. Abgänge im laufenden Betrieb haben alle: „Die Bäderstudie soll Klarheit bringen, auf welche Standorte man sich konzentriert, danach braucht es umgehend einen Finanzierungstopf, wenn dieser steht, ist Axams für den Neubau bereit und wird als Standortgemeinde so wie in den letzten 50 Jahren einen wesentlichen Beitrag für dieses regionale Angebot leisten“, hofft der Bürgermeister auf ein schnelles Handeln der Landespolitik, wobei man nach Lösungen suche und nicht nach Schuldigen. LH-Stv. Georg Dornauer bekannte sich bereits zum Standort Axams und sicherte seine Unterstützung zu. Das neue Hallenbad soll möglichst autark energieversorgt sein. Die Wärme des umliegenden Trinkwassertiefbrunnens könne ebenso eingebunden werden wie die Aufnahme des Schwimmbades in eine Energiegemeinschaft, da Axams derzeit zwei Kraftwerke errichtet. 

Luftaufnahme eines Gebäudes

30 Millionen 

Geschätzte 30 Mio. Euro würde der Neubau des Axamer Schwimmbades kosten. Stehen für den Bau Landesmittel ähnlich wie für die anderen neuerrichteten Bädern zur Verfügung (rund 40 Prozent), bleibt mit dem betrieblichen Abgang ein jährliches Loch von rund 1,5 Mio. Euro zu finanzieren, dass sich Land, Gemeinden, TVB und die Standortgemeinde aufteilen sollen. Mit den Bürgermeistern der Region sowie dem Tourismusverband wurden Gespräche geführt. Das Bekenntnis zur Erhaltung eines Hallenbades sei da, es brauche aber eine tirolweite Lösung für die Schwimmbäder: „Mit rund 125.000 Zutritten allein in Axams haben Schwimmbäder eine regionale Bedeutung für die Daseinsvorsorge, Naherholung und den Tourismus. Im Umkreis von 30 Minuten hat unser Bad ein Einzugsgebiet von 210.000 Einwohner/innen sowie rund 1,5 Millionen Nächtigungen und noch wichtiger 25 Schulen außerhalb von Innsbruck“, streicht Vizebgm. Walter Mair die Bedeutung hervor. Der Lehrplan würde sogar zum Schwimmunterricht verpflichten, so der Vizebürgermeister. 

Schwimmbad

Neubau alternativlos

Knapp 50 Jahre betrieb die Gemeinde Axams als 100 Prozent Eigentümerin ein Hallenbad, das von 70 Prozent auswärtigen Gästen besucht wurde. Aufgrund der explodierten Energiekosten und des stark sanierungsbedürftigen Bestandes entschloss man sich zur vorübergehenden Schließung. Das Schwimmbad gänzlich aufgeben wollte man nicht, daher holte FZZ-GF Michael Kirchmair gemeinsam mit der Gemeindeführung Projektentwickler Ferdinand Oberer sowie den Tiroler Architekten Hagen Pohl ins Boot. Beide haben bereits mehrere Schwimmbäder begleitet. Es formierte sich ein Projektteam bestehend aus Vertretern der Gemeinde, der Planungsverbände, des Landes und des Tourismusverbandes, um Zukunftsszenarien für das Freizeitzentrum zu entwickeln: „Schnell stellte sich heraus, dass sich das Hallenbad aus den 70er Jahren am Ende seiner Nutzungsdauer befindet, Gebäude und Technik den Lebenszyklus deutlich überschritten haben. Das bestätigen uns auch Architekten und Statiker“, erklärt GF Michael Kirchmair. Die sieben möglichen ausgebarbeiteten Zukunftsszenarien, reduzierten sich daher sehr schnell: „Eine budgetschonende Sanierung oder Totalsanierung im Bestand ist nicht mehr möglich, eine Alternativnutzung des Gebäudes auch nur mit erheblichen Kosten verbunden, eine gänzliche Schließung wollen wir nicht, für ein Hotelprojekt mit öffentlichem Schwimmbad findet man nur schwer Partner, da es häufig zu Nutzungskonflikten kommt. Wir entschlossen uns daher, die Variante Abriss und Neubau zu forcieren. Für diese Variante braucht es mehrere Beteiligte, aber wir werden jedenfalls für einen Neubau kämpfen, um diese wichtige Infrastruktur abzusichern“, zeigt sich Kirchmair motiviert. 

ein großes Schwimmbad mit Menschen darin

ein Gebäude mit einem Berg im Hintergrund

30.04.2024